Die Electronics Watch Foundation ist offiziell unter niederländischem Recht gegründet

Als Resultat jahrelanger Arbeit kam es diese Woche zur rechtsgültigen Gründung der Electronics Watch Foundation, deren Ziel es ist, die Achtung von Arbeitsrechten in der globalen Elektronikindustrie mithilfe sozial verantwortlicher öffentlicher Beschaffung in Europa zu erreichen. Dieser Meilenstein markiert den offiziellen Beginn der Arbeit der Organisation, die Lieferketten der Mitglieder zu überwachen und bessere Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten durchzusetzen.

Der Aufsichtsrat (Board of Trustees, BoT) von Electronics Watch wurde im September 2014 vom informellen Expertengremium (Informal Advisory Group, IAG) gewählt, dem derzeit noch 58 Expertinnen und Experten angehören, deren Anzahl sich aber noch in diesem Jahr mit der Transformation zum formellen Expertengremium auf 20 permanente BeraterInnen reduziert (Formal Advisory Group, FAG). Der Aufsichtsrat und die Mitglieder des Expertengremiums stammen aus drei Gruppen: Öffentliche Beschaffungsverantwortliche; ExpertInnen aus NGOs, Verbänden, Gewerkschaften und WissenschaftlerInnen; Arbeitsrechtsorganisationen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen aus den Produktionsländern.

Electronics Watch hat zurzeit einen Mitarbeiter, Björn Claeson, plant allerdings das Personal zu erweitern, um die unterschiedlichen globalen Gebiete der Computerproduktion abzudecken. Claeson zur offiziellen Gründung: „Wir freuen uns bekanntgeben zu können, dass Electronics Watch jetzt offiziell ist. Nach Jahren der Planung und Arbeit der sieben initiierenden Projektpartner und der Expertengruppe und neuerdings auch des kürzlich gegründeten Aufsichtsrats, wurde Electronics Watch als Non-Profit-Organisation unter niederländischem Recht gegründet. Wir begrüßen herzlich die ersten fünf Mitglieder, die diesen wichtigen Schritt gegangen sind, um Arbeitsrechtsverletzungen in den Lieferketten ihrer Lieferanten zu untersuchen und sicherzustellen, dass sich die Arbeitsbedingungen verbessern. Electronics Watch erwartet einen Beginn der Monitoring-Aktivitäten in der zweiten Hälfte von 2015."

Die offizielle Gründung der Electronics Watch Foundation ist das Ergebnis eines langen Prozesses der Beratung und Diskussion. RechtsexpertInnen und Repräsentanten der drei Stakeholdergruppen waren beteiligt um rechtssichere Statuten zu formulieren. Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats und der Wahlprozess zeigen den hohen Wert, den Electronics Watch der Beteiligung von Arbeitsrechtsorganisationen aus den IT-Produktionsländern beimisst. Maßnahmen, die die Möglichkeit einer Einflussnahme durch Unternehmen verhindern, sind integriert.

Über die letzten Monate hinweg gab es Treffen des Aufsichtsrats, um die Satzung der Electronics Watch Foundation zu formulieren, die von den Beteiligten schließlich am 19. Februar beschlossen wurde. Als nächster Schritt wird sich Electronics Watch um die Anerkennung als gemeinnützige Organisation in den Niederlanden bemühen.

Die Geschäftsstelle der Electronics Watch Foundation ist in Amsterdam. Vorerst wird Electronics Watch noch kein physisches Büro in Amsterdam haben, sondern die Projektpartner in der Steuerungsgruppe von Electronics Watch arbeiten in ihren jeweiligen Ländern, unterstützt durch den Koordinator für Fundraising und Mitgliederwerbung Björn Claeson.

Das Modell von Electronics Watch ist von dem für den Bekleidungssektor bewährten Modell des Worker Rights Consortium inspiriert. Es unterscheidet sich von traditionellem Sozialaudit insofern, als dass keine oberflächlichen, stichprobenartigen Kontrollen unternommen werden. Stattdessen werden durch enge Partnerschaft mit Organisationen aus den Produktionsländern ein Langzeit-Monitoring und die stetige Verbesserung der Bedingungen in den Fabriken – mit besonderem Fokus auf jene Fabriken, Regionen und Themen, die am meisten Unterstützung benötigen – ermöglicht.

Wenn Sie Interesse an einer Mitgliedschaft haben, kontaktieren Sie bitte Björn Claeson unter bclaeson@electronicswatch.org