Kompensationszahlungen für Wanderarbeiter*innen in Thailand und Reduzierung des Risikos von Schuldknechtschaft

Im Oktober 2016 erhielt Electronics Watch vom Migrant Workers Rights Network (MWRN) die Information, dass Wanderarbeiter*innen aus Myanmar in einem Elektronik-Betrieb in Thailand Pässe und andere Papiere vorenthalten und ihnen gesetzeswidrige und überhöhte Vermittlungsgebühren berechnet wurden. Das Risiko von Zwangsarbeit oder Schuldknechtschaft ist in solchen Situationen hoch.

Electronics Watch arbeitete mit einer Markenfirma zusammen, die Kundin dieses Betriebs ist, um einen Plan zur Wiedergutmachung zu implementieren.

Bald darauf berichtete MWRN, dass Pässe und Arbeitserlaubnisse an die Wanderarbeiter*innen zurückgegeben wurden und mit Kompensationszahlungen für unrechtmäßige Gebühren und Lohnabzüge begonnen wurde. Im April und Mai 2017 berichteten Arbeiter*innen erneut von überhöhten Vermittlungsgebühren.

Electronics Watch führte daraufhin detaillierte Nachforschungen durch, indem man den Pfad der ausländischen Wanderarbeiter*innen verfolgte. Kosten und Zeit auf jeder Stufe, sowie Verstöße gegen Gesetze und Verhaltenskodexe, wurden genau dokumentiert. Es stellte sich heraus, dass weiterhin ein signifikantes Risiko von Schuldknechtschaft und Zwangsarbeit bestand.  Electronics Watch arbeitet nur gemeinsam mit Vertreter*innen der Branche daran, die grundlegenden Ursachen für unethische Rekrutierungspraktiken zu beheben.