Aufruf an die Branche, gegen moderne Sklaverei vorzugehen

Gemeinsam mit unserem Monitoring-Partner Migrant Worker Rights Network (MWRN) dokumentieren wir seit über zwei Jahren überhöhte Vermittlungsgebühren und andere Kosten, die Wanderarbeiter*innen aus Myanmar zahlen, um an einem der beiden Standorte von Cal-Comp Electronics (Thailand) Arbeit zu bekommen. Während sich die Arbeitsbedingungen teilweise verbessert haben, nachdem Beschaffungsverantwortliche interveniert haben, waren Versuche der Branche, überhöhte Vermittlungsgebühren und damit verbundene Risiken von Zwangsarbeit zu erkennen, abzustellen und zu verhindern, bisher nicht erfolgreich.

Electronics Watch und MWRN fordern Cal-Comp daher dringend auf:

  • Alle Wanderarbeiter*innen vollständig zu entschädigen, die illegale und überhöhte Vermittlungsgebühren bezahlt haben.
  • Die Risiken von Zwangarbeit zu unterbinden, indem die Anwerbung für die Arbeiter*innen kostenfrei ist. Dies entspricht dem weltweit anerkannten Prinzip, dass der Arbeitgeber die Kosten der Anwerbung trägt. Cal-Comp sollte alle Gebühren und Ausgaben, die Wanderarbeiter*innen im Rahmen von Anwerbung und Vermittlung entstehen, im Voraus begleichen und sicherstellen, dass Arbeitsvermittlungen den Arbeiter*innen keine Gebühren berechnen.

Electronics Watch und MWRN sind sich der systemischen Herausforderungen bewusst, mit denen Elektronikfirmen und andere arbeitsintensive Branchen bei der effektiven Sicherstellung von kostenfreier und ethisch vertretbarer Anwerbung von Wanderarbeiter*innen konfrontiert werden. Daher sprechen wir für die globalen Elektronikindustrie folgende Empfehlungen aus:

  • Ein starkes Marktsignal von Seiten der Nachfrage, um für Lieferanten und Arbeitsvermittlungen Anreize zu schaffen, es mit kostenfreier und ethisch vertretbarer Anwerbung „von Anfang an richtig zu machen“.
  • Verbesserung der Monitoring-Methoden und, wenn möglich, die Unterstützung von arbeitsorientiertem Monitoring, um Vermittlungsgebühren und andere Risiken von Zwangsarbeit, denen Wanderarbeiter*innen in globalen Lieferketten ausgesetzt sind, besser zu erkennen, abzustellen und zu verhindern.

Lesen Sie die vollständige Erklärung, die Empfehlungen zu Abhilfe und den Cal-Comp-Bericht (in englischer Sprache).