Die Universität Edinburg, das Einkaufskonsortium der Londoner Universitäten (LUPC) und Advanced Procurement for Universities and Colleges werden erste Gründungsmitglieder von Electronics Watch
Die Universität Edinburg ist die erste Universität, die Electronics Watch beigetreten ist. Als erstes Konsortium folgte kurz darauf das Einkaufskonsortium der Londoner Universitäten.
Europäische Universitäten kaufen jedes Jahr Elektronikartikel in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro ein. Bei der Herstellung vieler dieser Produkte werden die Rechte der ArbeiterInnen regelmäßig verletzt. Die ArbeiterInnen sind gefährlichen Chemikalien ausgesetzt, werden zu extrem langen Arbeitszeiten gezwungen und davon abgehalten Gewerkschaften zu gründen. Electronics Watch bietet die Möglichkeit einen Wandel in diesem Industriezweig herbeizuführen.
„Menschenrechte vor Geschäftsinteressen zu stellen, bedeutet nicht nur einen spürbaren Unterschied für die Lebensbedingungen tausender Menschen, die in der Elektronikindustrie und deren Zulieferketten arbeiten, sondern sendet auch ein kraftvolle Botschaft über die Vorreiterrolle aus, die Universitäten als wertorientierte öffentliche Einrichtungen übernehmen können, indem sie ihre Stimme für eine ethische, nachhaltigere und gleichberechtigtere Gesellschaft erheben und Taten sprechen lassen“, meint Miriam Dobson von der Universität Edinburg.
„Wir wollen die weltweit erste sozial verantwortliche Universität werden,“ kommentiert Dave Goreman, Direktor für Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit der Universität Edinburg.
Kurze Zeit später kündigte das Einkaufskonsortium der Londoner Universitäten (LUPC) ebenfalls an, Gründungsmitglied von Electronics Watch zu werden, um Maßnahmen gegen Arbeitsrechtsverletzungen in der Industrie setzen zu können.
LUPC erstellt und managt gemeinschaftliche Liefervereinbarungen für Produkte und Services, die alle 65 Vollmitglieder und weitere Partner in Anspruch nehmen können. Universitäten, Hochschulen und anderen öffentlichen Einrichtungen sind Mitglieder des Einkaufskonsortiums LUPC. Diese Institutionen sind Großkonsumenten von Elektronikprodukten und tätigen jährlich Ausgaben im Wert von über hundert Millionen Euro alleine für Computer, Drucker und andere IT-Produkte.
„Für unsere Mitglieder ist dies eine sehr wichtige gesellschaftliche Fragestellung und wir hoffen, dass sie uns dabei unterstützen, einen Beitrag zu den Maßnahmen von Electronics Watch zu leisten. Electronics Watch wird die Zulieferketten überprüfen und die größten multinationalen IT-Konzerne zur Verantwortung ziehen. Gemeinsam haben wir die Macht und den Einfluss etwas zu verändern, und mit Electronics Watch haben wir jetzt auch das Werkzeug es tatsächlich zu tun“, kommentiert Andy Davies, Direktor von LUPC.
StudentInnen und AktivistInnen in ganz Großbritannien und Europa fordern ihre Universitäten und öffentlichen Institutionen auf, sich für die Rechte der ArbeiterInnen in der Elektronikindustrie einzusetzen. Die Universität Edinburg und LUPC gehen voran und zeigen den Weg! Rob Adams, eine Student aus Swansea (Wales/Großbritannien), sagte: „ArbeiterInnen, die in Foxconns Fabriken Apple-Produkte produzierten, haben sich auf Grund des massiven Arbeitsdrucks das Leben genommen. Andernorts haben Vergiftungen durch den Kontakt mit gefährlichen Chemikalien und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen sogar noch mehr Opfer gefordert. Wir meinen, dass die Unternehmen jetzt etwas ändern müssen! Um das zu erreichen, müssen wir unsere Aktivitäten koordinieren. Durch unsere Kampagne werden jetzt auch andere Einkaufskonsortien und Universitäten angespornt, unserem Beispiel zu folgen und sich dieser Bewegung anzuschließen.“
Mit diesen drei bedeutenden öffentlichen Einrichtungen, die innerhalb von nur wenigen Wochen beigetreten sind, und mit anderen aus ganz Europa, die derzeit darum wetteifern Gründungsmitglied zu werden, ist die Kampagne nicht mehr aufzuhalten.
Sind Sie in der öffentlichen Beschaffung tätig? Treten auch Sie Electronics Watch bei und setzen sie sich damit für die Rechte von ArbeiterInnen in der Elektronikindustrie weltweit ein: http://electronicswatch.org/de/schlie%C3%9Fen-sie-sich-uns-an_801