Monitoring in China: Aktive Einbindung der ArbeiterInnen?
Electronics Watch setzt beim Monitoring auf die aktive Einbindung der Arbeiterinnen und Arbeiter, und unsere Aktivitäten orientieren sich an ihren Bedürfnissen und Prioritäten. Unser Ziel ist, dass sie selbst Beschwerden einbringen und eine Untersuchung veranlassen können, und sie sollten über die Ergebnisse einer Untersuchung informiert und bei der Erarbeitung von Lösungen einbezogen werden. Wie lässt sich dieser Ansatz in der Elektronikindustrie in China umsetzen? Mit dieser Frage befassten sich VertreterInnen von mehr als einem Dutzend von Organisationen aus China und Hongkong bei einem Workshop Ende April 2017, bei dem die Weiterentwicklung der Monitoring-Kompetenzen im Zentrum stand.
Organisiert wurde der Workshop von Electronics Watch in Kooperation mit dem Labour Education and Service Network, dem International Labor Rights Forum und der Forschungsgruppe für Wirtschaft, Menschenrechte und Umwelt (BHRE) der Universität Greenwich; die Finanzierung übernahmen Good Electronics und der BHRE. Die mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sondierten die derzeit praktizierten Modelle einer aktiven Einbindung der ArbeiterInnen in das Monitoring und die Möglichkeiten ihrer Umsetzung in China. Schwerpunkt der Kompetenzentwicklung waren die Bewertung des Risikos von Rechtsverletzungen, die Durchführung von Befragungen, Befragungsmethoden inklusive der Unterschiede zwischen strukturierten, nicht strukturierten und so genannten Leitfaden-Interviews sowie Techniken für das Verfassen von Feldnotizen. Zu den Themen gehörten aber auch analytische Fähigkeiten, etwa Vorkehrungen gegen eine Beeinflussung der Untersuchungsergebnisse durch Annahmen/Vermutungen, Berücksichtigung der Auswirkungen von Umgebungsfaktoren auf Interviews und Sicherstellung einer korrekten Kausalanalyse, um Lösungen für die eigentlichen Ursachen der Probleme erarbeiten zu können.
Electronics Watch legt großen Wert auf die Weiterentwicklung des Modells einer aktiven Einbindung der ArbeiterInnen in unterschiedlichen Umfeldern und freut sich auf weitere Diskussionen und Workshops zum Thema.