Prüfung von Cobalt-Mine deckt umfassende Verstöße gegen Arbeitsrechte auf

Unsere erste große Prüfung einer Kobalt- und Kupfermine in der Demokratischen Republik Kongo hat erhebliche Verstöße in den Bereichen Arbeitsrecht, Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Umweltschutz aufgedeckt. Die Prüfung wurde in Zusammenarbeit mit dem Southern Africa Resource Center (SARW) und der Initiative Bonne Gouvernance et Droits Humains (IBGDH) durchgeführt und umfasste ausführliche Umfragen mit Arbeiter*innen, Fokusgruppendiskussionen und Gespräche.

„Wir arbeiten ohne Pause von 6 Uhr morgens bis 18 Uhr abends und haben keine Transportmittel, um zum Arbeitsplatz zu gelangen", sagten Minenarbeiter*innen im Rahmen der Prüfung. Außerdem würden sie nicht für Überstunden bezahlt. Die im Tagebau arbeitenden Minenarbeiter*innen beklagten auch fehlende Unterstände zum Schutz vor starken Regenfällen, so dass sie gezwungen seien, zum Schutz unter Lastwagen zu kriechen. Sie beschwerten sich über gefährliche Arbeitsbedingungen ohne Schutzmaßnahmen. Ein Team von 10 Minenarbeiter*innen verfügt lediglich über vier Gasmasken, so dass sie Nasenstöpsel tragen, die kaum Schutz vor dem kobalt-haltigen Staub bieten, der Atemprobleme verursache. Sie erhalten ein Paar Handschuhe pro Monat, zwei Helme und alle zwei Jahre einen Regenmantel. „Im Falle eines Todes entschädigt das Unternehmen die Familie nicht", so die Minenarbeiter*innen gegenüber den Prüfer*innen. Wer sich weigere, unsichere Arbeiten auszuführen, werde entlassen, berichteten sie.

Die Arbeiter*innen wiesen auch auf das Fehlen geeigneter Risikomanagementmaßnahmen hin, um die Freisetzung gefährlicher Stoffe aus dem Bergbaubetrieb in Luft, Wasser und Boden zu minimieren. Dies schade den umliegenden Gemeinden.

Trotz der Angst vor möglichen Repressalien fordern sie sowohl von den regionalen Behörden als auch von den Unternehmen Abhilfe.