Electronics Watch veröffentlicht regionale Risikobewertung für Ungarn
Bei der regionalen Risikobewertung der IKT- und Akku-Wertschöpfungsketten in Ungarn wurden in neun Bereichen des Electronics Watch-Codes Risiken für Arbeiter*Innen identifiziert. Der Bericht, der vom Monitoring-Partner Periféria Policy and Research Center (Ungarn) und der University of Bristol (UK), verfasst wurde, enthält sowohl detaillierte Untersuchungen aller Risiken als auch Maßnahmenempfehlungen zur Schadensminderung.
Ein Beispiel ist der Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz. Im Bericht werden Risiken wie unergonomische Arbeitsplätze in der IKT-Branche und die Belastung durch giftige Materialien in der Wertschöpfungskette von Akkus hervorgehoben. Sowohl die Unternehmen als auch die Regierungen versäumen es dem Bericht zufolge, sich in diesem Bereich strategisch zu engagieren.
Ein weiterer Bereich ist die existenzsichernde Entlohnung. Der Boom der ungarischen Elektronikindustrie im letzten Jahrzehnt war nur durch die Flexibilisierung der Arbeit möglich. Überstundenregelungen und Zeitbanken – letztere widersprechen den ILO-Normen – ermöglichen exzessive und unsichere Arbeitszeiten. Existenzsichernde Löhne können in der ungarischen Elektronikindustrie nur durch Überstundenzuschläge und Prämien verdient werden.
Die Arbeit an diesem Bericht wurde durch einen Impact Acceleration-Zuschuss des ESRC finanziert: „Protecting the Rights of Migrant Workers in Hungary through Public Procurement" (Schutz der Rechte von Wanderarbeiter*Innen in Ungarn durch öffentliche Beschaffung). Die Koordination übernahm die School of Management der University of Bristol.