Vorstand

Der Vorstand ist für die treuhänderische und programmatische Leitung verantwortlich und stellt sicher, dass Auftrag und Ziele von Electronics Watch erfüllt werden und unsere Arbeit jederzeit unseren rechtlichen und moralischen Standards entspricht. Der Vorstand genehmigt das jährliche Budget und hat die Aufgabe, adäquate finanzielle Ressourcen sicherzustellen, um die Mission von Electronics Watch voran zu treiben. Der Vorstand etabliert allgemeine organisatorische und finanzielle Richtlinien und setzt strategische Ziele und Prioritäten. Vorstandsmitglieder sind unbezahlt, lediglich ihre Ausgaben werden erstattet. Der Vorstand besteht aus 15 Mitgliedern, welche die drei ‚Blöcke' von Electronics Watch repräsentieren: Öffentliche Beschaffungsverantwortliche (Block 1), Expert*innen für Menschenrechte, Arbeitsrechte, Gewerkschaftsrechte, Umweltrechte, Arbeits- und Gesundheitsschutz und globale Lieferketten (Block 2) und Vertreter*innen freier, unabhängiger und demokratischer Gewerkschaften sowie anderer unabhängiger Organisationen der Zivilgesellschaft, die Arbeiter*innen vertreten oder sich für Arbeitsrechte einsetzen und in den Produktionsregionen von Elektronikprodukten oder anderen Kategorien öffentlicher Ausgaben ansässig sind (Block 3).

Richtlinien für Board-Nominierungen

Sanjiv Pandita - Asian Network for the Rights of Occupational and Environmental Victims (ANROEV) - Hong Kong, Vorsitzende

Sanjiv engagiert sich seit vielen Jahren für den Schutz der Arbeitsrechte in der Elektronikindustrie. Er ist ein bekannter Aktivist und Experte für Arbeits- und Umweltsicherheit, der bereits mehrfach international ausgezeichnet wurde, darunter von der Silicon Valley Toxics Coalition. 2008 wurde er zu den 50 einflussreichsten Führungspersönlichkeiten im Bereich Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit gezählt. Seine Arbeiten zu Basisbewegungen von ArbeiterInnen und zu Gesundheitsproblemen am Arbeitsplatz wurden in zahlreichen Publikationen veröffentlicht. In seiner Arbeit mit Basisbewegungen in ganz Asien konzentriert sich Sanjiv auf die Risiken entlang der Lieferkette und die Notwendigkeit, die ArbeiterInnen in der Branche zu organisieren. Eine maßgebliche Rolle spielte Sanjiv bei der Gründung des Asian Network for the Rights of Occupational and Environmental Victims (ANROEV), eines einzigartigen Basisnetzwerks für Gesundheit und Sicherheit in Asien.

Gemma Freedman - UNISON, Vereinigtes Königreich - Block 2

Gemma arbeitet seit 17 Jahren in der internationalen Gewerkschaftsbewegung. Aktuell ist sie bei UNISON, der größten Gewerkschaft Großbritanniens und Nordirlands (1,3 Millionen Mitglieder aus dem öffentlichen Sektor, z. B. NHS, Gemeindeverwaltungen und Bildungswesen) für Business und Menschenrechte zuständig. Unter anderem kämpft sie für verbindliche Regelungen, die sicherstellen sollen, dass Unternehmen und andere Organisationen Präventivmaßnahmen zum Schutz von Mensch und Natur ergreifen. Außerdem unterstützt sie Organisationen des öffentlichen Sektors dabei, verantwortungsvolle Beschaffung zu erlernen. Darüber hinaus unterstützt sie UNISON dabei, auch in den eigenen Abläufen und Lieferketten auf Worte Taten folgen zu lassen, unter anderem durch die Mitgliedschaft bei Electronics Watch. In der Vergangenheit war sie unter anderem beim Trade Union Congress als unabhängige Projekttrainerin und Gutachterin für die Finanzierung und die Beziehung zum britischen Department for International Development zuständig und arbeitete als Gewerkschaftsabteilungskoordinatorin bei der Ethical Trading Initiative.

Pauline Göthberg - Schwedische Regionen, Schweden - Block 1

Pauline verfügt über mehr als 10 Jahre Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung und ist aktuell nationale Koordinatorin für die Arbeit der schwedischen Regionen im Bereich der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung. Sie hat unter anderem bei der OECD als politische Analystin an dem Projekt „Leveraging responsible business conduct through public procurement (Verantwortungsvolle Unternehmensführung durch öffentliche Beschaffung)" gearbeitet. Sie hat einen Doktor in BWL vom KTH Royal Institute of Technology in Stockholm, Schweden.

Cristian Martin – The London School of Economics and Political Science, Vereinigtes Königreich – Block 1

Cristian stößt mit mehr als 20 Jahren Erfahrung im öffentlichen Beschaffungswesen zu Electronics Watch. Seine Laufbahn umfasst verschiedene Funktionen beim NHS, beim Commonwealth Secretariat und bei einem öffentlichen Beschaffungskonsortium ebenso, wie verschiedene leitende Funktionen im Beschaffungswesen des britischen Hochschulsektors. Derzeit ist er Director of Procurement an der London School of Economics and Political Science. Momentan konzentriert er sich darauf, die Standards des Beschaffungswesens zu heben und gleichzeitig die immer größer werdenden Herausforderungen im Zusammenhang mit einer verantwortungsvollen Beschaffung in unserer zunehmend digitalisierten Welt durch eine angemessene Kategorienplanung und den optimalen Einsatz von Technologien zu bewältigen. Cristians Leidenschaft gilt der verantwortungsvollen Beschaffung sowie der Rolle der öffentlichen Beschaffung auf dem Weg zu besseren gesellschaftlichen Zuständen. Er verfügt über einen MSc in strategischem Beschaffungsmanagement und ist MCIPS-zertifiziert. Als äußerst erfahrener Experte im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens möchte Cristian die Arbeit von Electronics Watch unterstützen, indem er komplexe Theorien und Konzepte in praktische Schritte umsetzt, an denen sich Beschaffungsverantwortliche orientieren können, und die nicht nur für die jeweilige Einrichtung wirtschaftlich sind, sondern zudem den Regeln des öffentlichen Beschaffungswesens entsprechen.

Esty Marcu - University of Sydney, Australien – Block 1

Esty Marcu ist Direktorin der Modern Slavery Unit an der University of Sydney, Australien, wo sie die strategische Reaktion der Universität auf den Modern Slavery Act leitet und akademische Exzellenz in den Bereichen Wirtschaft und Menschenrechte ermöglicht. Derzeit hält sie Vorlesungen an der University of Sydney Business School über die Schaffung gemeinsamer Werte, Wirtschaft und Menschenrechte sowie die Verbesserung der ESG-Leistung. Vor ihrer Tätigkeit im Hochschulsektor arbeitete Esty über 10 Jahre lang mit Ministerien der Bundes- und Landesregierung in Australien an komplexen politischen Themen wie Migrationspolitik, Flüchtlingsregelung, internationale Entwicklung, Gesundheitspolitik und strategische Governance. Esty ist außerdem Mitbegründerin und Direktorin des gemeinnützigen Anti-Sklaverei-Projekts Girl Code, einer technologiebasierten Organisation, die Überlebenden von Menschenhandel und Sklaverei in Kambodscha digitale Kompetenz und Programmierkenntnisse vermittelt.

Michael McLaughlin - Advanced Procurement for Universities & Colleges - Vereinigtes Königreich, Block 1

Michael McLaughlin verfügt über 18 Jahre Erfahrung sowohl im privaten als auch im öffentlichen Beschaffungssektor. Er arbeitete neun Jahre lang in internationalen Produktionsumgebungen, zunächst in der Elektronik- und anschließend in der Automobilbranche, bevor er in den Bildungssektor wechselte.  Derzeit leitet er die Information Services Procurement Category bei APUC, einem der Gründungsmitglieder von Electronics Watch. Michaels Arbeit zielt darauf ab, beim Schaffen von Rahmenvereinbarungen im Auftrag des schottischen Bildungssektors optimale Ergebnisse zu erzielen. Er ist ein Verfechter von Zusammenarbeit, nachhaltigen Lieferketten und kreislauforientierter Beschaffung.

Kate Murray - Edinburgh Napier University, Vereinigtes Königreich – Block 1

Kate Murray ist derzeit Head of Procurement an der Edinburgh Napier University in Edinburgh. Sie verfügt über jahrzehntelange Erfahrung im öffentlichen Beschaffungswesen des Hochschulsektors. Seit 2017 ist sie als Mitbegründerin im EAUC Sustainable Procurement Topic Support Network aktiv – ein Netzwerk aller für nachhaltige Beschaffung Verantwortlicher im britischen Weiterbildungs- und Hochschulsektor. Mehrere Jahre vertrat sie die schottischen Institutionen in der Gruppe für verantwortungsvolle Beschaffung der UK Higher Education Procurement Association. Sie hat einen Master-Abschluss in internationaler Entwicklung mit Schwerpunkt Internationaler Handel und Arbeitnehmerrechte in globalen Lieferketten. Bevor sie sich dem öffentlichen Beschaffungswesen verschrieb, war sie fünf Jahre lang im Europäischen Parlament in Brüssel als leitende politische Beraterin eines MdEP mit den Schwerpunkten internationaler Handel und Menschenrechte tätig.

Rutvica Andrijasevic - University of Bristol*, Vereinigtes Königreich - Block 2

Rutvica Andrijasevic ist außerordentliche Professorin für International Migration and Business an der University of Bristol Business School, UK. Sie hat jahrelang zu Arbeitsrechten von Wanderarbeiter*innen geforscht und sich für diese eingesetzt. In ihrer jüngsten Arbeit befasst sie sich mit den Arbeitsrechten von Wanderarbeiter*innen in den Lieferketten der Elektronikindustrie in Mittel- und Osteuropa. Sie untersucht die Zusammenhänge von Kapital- und Arbeitsmobilität und die damit verbundenen, neuen Formen von Arbeitsrechtsverletzungen. Besondere Aufmerksamkeit legt Rutvica In ihrer Arbeit und ihrem Engagement auf Arbeitsmigrantinnen, deren spezifischen Rechte oft übersehen und ignoriert werden. Ihr Ziel ist die Entwicklung von Instrumenten zur Stärkung der Frauenrechte in den Bereichen Beschäftigung, Einwanderung und Soziales. Ein Beispiel ist diese Website für schwangere Wanderarbeiterinnen in der Tschechischen Republik. Rutvicas Arbeit hat große internationale Reichweite und ihre Veröffentlichungen wurden ins Deutsche, Französische, Spanische, Italienische, Tschechische, Polnische, Griechische, Kroatische und Mandarin übersetzt. Dank ihrer hochaktuellen und wirkungsorientierten Forschung vertrauen internationale Stakeholder wie das Europäische Parlament, der Europarat, Amnesty International, das Innenministerium und Human Rights Watch auf Rutvicas Beratung und Beweisführung.

 

Anibel Ferus-Comelo, University of California*, USA - Block 2

Anibel Ferus-Comelo leitet das gemeinnützige Labor Studies-Programm an der University of California in Berkeley (USA). Ihre Kurse zu den Themen Arbeit, Beschäftigung und Arbeitskräfte werden gemeinsam von der Goldman School of Public Policy und dem Center for Labor Research and Education angeboten. Die von ihr entwickelten organisationsübergreifenden Kooperationsinitiativen legen den Schwerpunkt auf Rassen-, Klassen-, Kasten- und Geschlechtergerechtigkeit im Rahmen kollektiver Organisation und öffentlicher Ordnung. Da sie auf drei Kontinenten gelebt und gearbeitet hat, bringt sie für ihre Forschungsarbeit in den Bereichen Lieferkette, Migration und Entwicklung nicht nur mehrere Sprachen, sondern zudem einen transnationalen analytischen Blickwinkel mit. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Buchbeiträge verfasst und ist eine erfahrene Pädagogin, Ausbilderin und Moderatorin.

David Foust – Unabhängige Expertin für Arbeitsrecht – Mexiko

David war Koordinator bei CEREAL, einem Zentrum, das sich für die Förderung und Verteidigung von Arbeitsrechten in der Elektronikindustrie in Mexico engagiert. Darüber hinaus arbeitete er als internationaler Kontakt bei CEREAL und davor war er ehrenamtlich für das Zentrum tätig und unterstützte es bei Öffentlichkeitsarbeit, Übersetzungen und Workshops mit Arbeiter*innen. Drei Jahre lang war er Mitglied im Steuerungsgremium von Good Electronics. David ist Doktor der Soziologie und hat einen Lehrstuhl an der ITESO, einer Universität in Guadalajara, Mexico.

Daisy Arago - Center for Trade Union & Human Rights (CTUHR) - Philippinen

Daisy, Aktivistin und Lobbyistin für Arbeits- und Menschenrechte, hat in den Philippinen seit vielen Jahren Organisationsbestrebungen von Beschäftigten der Elektronikindustrie unterstützt und Koalitionen zivilgesellschaftlicher Organisationen ins Leben gerufen. Sie verfügt über einen Abschluss in Politikwissenschaft, arbeitet als Forscherin und Trainerin und ist seit 16 Jahren Exekutivdirektorin des Center for Trade Union and Human Rights. Sie leitet Ausbildungsprogramme zur feministischen partizipatorischen Aktionsforschung für das Programm Arbeitsrechte und Klimagerechtigkeit des Asia Pacific Forum on Women, Law and Development (APWLD), und sie ist auch Mitglied des Regional Council des Asia Monitor Resource Centre. Daisy war an der International Solidarity Mission on Mining und an der Erstellung der Electronics Watch-Risikobewertung für die IKT-Industrie in den Philippinen beteiligt und hat zahlreiche Seminare, Foren und Konferenzen zum Thema Arbeitsrechte organisiert.

Rochelle Porras - Ecumenical Institute for Labor Education and Research (EILER), Philippinen - Block 3

Rochelle ist Arbeitsrechtverteidigerin und Entwicklungshelferin und unterstützt aktiv Initiativen von Elektronikarbeiter*innen auf den Philippinen. Sie hat einen Bachelor in Broadcast Communication und ein Diplom in Stadt- und Regionalplanung. Rochelle ist seit über 15 Jahren in gemeinnützigen Organisationen tätig, unter anderem beim Ecumenical Institute for Labor Education and Research (EILER) und zuletzt als Regionalkoordinatorin (mit Sitz in Asien) bei GoodElectronics Network.

Shigeru Tanaka - Pacific Asia Resource Centre (PARC), Japan - Block 3

Shigeru ist Aktivist und Forscher. Er war verantwortlich für Monitorings an Bergbaustandorten auf den Philippinen und in Ecuador, die eng mit Mineralien in Verbindung stehen, die für die Energiewende entscheidend sind. Shigeru hat nach seinem Abschluss an der Waseda-Universität einen Masterstudiengang in Stadt- und Regionalplanung an der Cornell-Universität absolviert. Er verfügt über mehr als 12 Jahre Erfahrung in zivilgesellschaftlichen Organisationen Japans, welche die Gräueltaten im globalen Süden in Verbindung mit dem Konsumverhalten des globalen Nordens sehen.

Joanna Unterschütz – Polish Institute for Human Rights and Business (PIHRB), Polen – Block 3

Joanna hat Publikationen in den Bereichen nationales und europäisches Arbeitsrecht sowie Arbeitsstrafrecht einschließlich Menschenhandel verfasst. Ihre aktuellen Forschungen konzentrieren sich auf die kollektiven Rechte von Arbeitnehmern in neuen Beschäftigungsformen. Sie hat sich zudem an mehreren internationalen Forschungsprojekten beteiligt, die sich mit dem Schutz der Grundrechte und dem Arbeitsrecht befassen. Zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn war Joanna für Gewerkschaften tätig. Derzeit konzentriert sie sich auf ihre akademische Laufbahn und ist Mitglied des Transnational Trade Union Rights Experts Network (TTUR), einem Netzwerk von Juristen aus verschiedenen europäischen Ländern, das sich hauptsächlich mit dem europäischen Arbeitsrecht und den sozialen Grundrechten befasst. Das TTUR-Netzwerk ist zudem ein Beratungsgremium des Europäischen Gewerkschaftsinstitut in Brüssel. Joanna ist zudem Associated Senior Expert des Polnischen Instituts für Menschenrechte und Wirtschaft.

Amanda Hawes - Experte für Haftung in der Elektronikindustrie für Giftstoffe am Arbeitsplatz, USA

Amanda Hawes setzt sich seit mehr als 40 Jahren für sichere Arbeitsplätze und gesunde Familien ein. Als Mitbegründerin von SCCOSH (Santa Clara Center for Occupational Safety and Health) im Jahr 1977 und ehemalige Präsidentin des Board of Worksafe (einer in Kalifornien ansässigen Interessenvertretung für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz) konzentriert sich Amanda auf die gesundheitlichen Auswirkungen auf Arbeitnehmer und ihre Nachkommen verursacht durch Chemikalienbelastung in der High-Tech-/Elektronikfertigungsindustrie, sowohl in den USA als auch in den vielen Ländern, in die die Branche expandiert hat. Während sie sich für Standards zum Schutz vor gesundheitlicher Belastung, wirksame Kontrollen zur Minimierung der Belastung und langjährige Bemühungen zum Ausstieg aus reproduktionstoxischen Stoffen einsetzt, hat sie auch Elektronikunternehmen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen, wenn deren Versäumnisse, ihre eigenen Arbeitnehmer zu informieren und zu schützen, Krebs und andere Krankheiten verursacht haben chronische Krankheiten bei Arbeitern und/oder verheerende Geburtsfehler bei ihren Nachkommen. Sie hat viele Fälle von Elektronikarbeitern erfolgreich verhandelt und ihnen und ihren Familien dabei geholfen, eine Entschädigung für ihre durch ihre Arbeit verursachten Krankheiten zu erhalten. Sie ist Absolventin des Wellesley College und der Harvard Law School.

*dient lediglich der Identifizierung